Die Sicherheit bei elektrischen Behandlungsliegen stand schon oft zur Diskussion. Aktuell arbeitet ein Expertengremium an einer neuen Norm für Liegen. Diese soll dazu beitragen, dass in Zukunft Produkte ein Höchstmaß an Sicherheit bieten. Im Auftrag der Firma LINAK hat die Technische Universität Darmstadt eine Studie durchgeführt. Das Team des Instituts für Arbeitswissenschaft(IAD; arbeitswissenschaft.de) befragte Physiotherapeuten zu den Themen des wahrgenommenen Sicherheitsrisikos, der Nutzung von Sicherheitstechnik sowie der ergonomischen Gestaltung von Liegen. LINAK ist Hersteller von elektrischen Verstellsystemen, die u. a. in Therapieliegen eingesetzt werden und schon heute verschiedene Sicherheitsfunktionen beinhalten. Schwerpunkt der Studie war eine Bewertung des Unfallrisikos bei der Nutzung von elektrisch höhenverstellbaren Liegen. Außerdem wurde untersucht, ob und wie die aktuell vorhandenen Schutzvorrichtungen (neu bei LINAK – IRS) genutzt werden und welche Verbesserungen sich Anwender wünschen.
An der Befragung nahmen freiwillig 88 Personen aus verschiedenen Praxen teil. Darunter 48 Leiterinnen/Leiter von Physiotherapiepraxen und 40 Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter. Es wurden maximal zwei Teilnehmer aus einer Praxis befragt. Die meisten Praxen hatten zwischen 1-10 Mitarbeiter. Die Therapeuten hatten überwiegend mit mehr als 10 Jahren langjährige Berufserfahrungen (87,5 %). Die Erhebung wurde im Zeitraum vom 21.01.-06.03.2020 online mittels eines digitalen Befragungstools durchgeführt.
Das Ergebnis ist aufschlussreich: Physiotherapeutinnen und -therapeuten stufen das Risiko von Verletzungen durch die Höhenverstellung der Therapieliegen grundsätzlich als sehr gering ein. Die manuelle Sperrung der Liege sei zu umständlich. Dies führe dazu, dass die verbaute Sicherheitstechnik von einem Großteil der Befragten kaum genutzt wird. Teilweise ist das Vorhandensein dieser technischen Ausstattung nicht bekannt. Die Arbeitswissenschaftler der TU Darmstadt empfehlen hier mehr Aufklärung. Für mehr Sicherheit könne außerdem eine Automatisierung sorgen, indem sich die Liege nach der Nutzung automatisch in einen sicheren Zustand versetzt. Dadurch ist kein manuelles Eingreifen der Therapeuten mehr notwendig. Eine unbeabsichtigte Verstellung wird dadurch vermieden.
Bewertung der Aussage "Eine automatisierte Lösung ist einer manuellen vorzuziehen"
Interessant ist das Ergebnis über die Kenntnis von Unfällen mit höhenverstellbaren Liegen. Vielen befragten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist nicht bekannt, dass es in der Vergangenheit zu Unfällen bei höhenverstellbaren Liegen gekommen ist (64,9 %). 41,3 % der Leiter gaben an, keine Kenntnisse davon zu haben. Leiter und Miterbeiter wurden außerdem nach ihrer subjektiven Risikoeinschätzung gefragt. Als mittelhohes Risiko wird das unabsichtliche Betätigen der Liege gesehen. Hieraus resultierende Verletzungen werden als eher unwahrscheinlich eingeschätzt. Die größte wahrgenommene Gefahrengruppe sehen die meisten bei Kindern, die beispielsweise mit Ihren Eltern in die Praxis kommen. Die Studie zeigt, dass Sicherheitsunterweisungen in Praxen einen zu geringen Stellenwert haben.
Sperrboxen sind die am häufigste vorhandene Schutzvorrichtung (71,7 %). Weil die manuelle Bedienung der Sperrbox von vielen Therapeuten als umständlich bewertet wird, behilft man sich häufig durch das Ziehen des Netzsteckers. Das Fazit aus der Studie ist deutlich: Die aktuell verbaute Sicherheitstechnik erfüllt ihren Zweck im Alltag der Therapeutinnen und Therapeuten nicht. Gründe hierfür wurden von den Befragten ebenfalls angegeben. Es sind vor allem zeitliche Faktoren, die Art der technischen Umsetzung, fehlende Standardisierungen oder es fehlt an Aufklärung. Bei der Frage nach der Zufriedenheit mit der aktuell vorhandenen Sicherheitstechnik ist das Ergebnis ein „gering bis mittelmäßig zufriedenes“. Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sind signifikant unzufriedener mit der Sicherheitstechnik als Leiter und Leiterinnen.
Die Arbeitswissenschaftler der Technischen Universität Darmstadt haben auch die Frage nach möglichen Verbesserungen gestellt und analysiert. So z. B. ob eine einfachere Lösung wünschenswert ist oder ob die aktuell vorhandene Sicherheitstechnik ausreicht. Nur etwa ein Viertel der Befragten ist mit der aktuellen Lösung vollkommen zufrieden. „Die Handhabung der Sicherheitstechnik muss so gestaltet werden, dass sie leichter in den Arbeitsalltag der Therapeutinnen und Therapeuten zu integrieren ist,“ so lautet das Fazit der Arbeitswissenschaftler der Universität Darmstadt. Die Befragten hatten in offenen Fragen die Möglichkeit technische Verbesserungsvorschläge zu äußern. „Es bildeten sich zwei Ansätze für mehr Sicherheit heraus,“ so die Mitarbeiter des Instituts. Zum einen solle die Position der Sperrbox verändert werden. Sie soll gut im Stehen erreichbar sein. „Das häufige Bücken reduziert die Akzeptanz der Technik“, so der Projektleiter. Zum anderen wünschen sich die Anwender eine automatisierte Lösung bzw. Sensorik. 13 Befragte machten diesen Vorschlag. Die Studienteilnehmer sollten darüber hinaus die Aussage bewerten, ob sie eine automatisierte Lösung einer manuellen vorziehen. Fast 40 % sagten „trifft zu“, 35 % „trifft eher zu“. „Ganz klar, eine automatisierte Sperrung wird präferiert,“ so das IAD-Team. Die Studie geht sogar noch ein wenig weiter, indem man abfragte, welche Technologie man sich bei einer automatisierten Lösung zur Reaktivierung der Liege wünsche. „Ein fest an der Therapieliege verbauter Sensor wird sowohl von der Praxisleitung als auch von den Mitarbeitern bevorzugt,“ so das IAD-Team. Körpergetragene Sensorik und Sprachsteuerungen fanden keine allzu hohe Resonanz.
Eine automatisierte Lösung von LINAK – heute schon erhältlich
LINAK bietet heute schon eine automatisierte Lösung an: Eine Kombination aus einem Kollisionsschutz, dem Intelligent Ratchet Spline IRS™ und einer Softwarelösung. Der Kollisionsschutz erhöht die Sicherheit für Personen und verhindert Beschädigungen an Geräten. Die Softwarelösung on top schafft eine Automatisierung. Über die Software wird die elektrische Höhenverstellung innerhalb einer wählbaren Zeit deaktiviert, ohne dass der Anwender etwas tun muss. Möchte der Anwender die Liege wieder in Betrieb nehmen, genügt ein einfacher Tastendruck. Das Bedienelement ist am Obergestell angebracht und bequem zu erreichen. Eine bewusste Handlung des Anwenders zur Aktivierung ist notwendig. Dieses Bedienelement kann z. B. ein DPH-Medical sein. Je nach den Bedürfnissen der Anwender können auch mehrere Bedienelemente an verschiedenen Positionen angebracht werden, damit die Aktivierungsfunktion einfach erreichbar ist.
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